WÜRZBURG
Gegensätze ergänzen sich
Die Würzburger BBK-Galerie im Kulturspeicher zeigt die kraftvollen Arbeiten des Oldenburgers.
Für „Blues in e (for E. C.)“ hat Michael Olsen Eichenholz und Stahlblech zu einer Einheit kombiniert.
„Das Anfassen der Objekte ist ausdrücklich erlaubt“, sagt Michael Olsen. Es sind kraftstrotzende Arbeiten, die Olsen hier unter dem übergeordneten Titel „Antagonismen / Contraria sunt complementa“ präsentiert, was übersetzt soviel heißt wie: „Die Gegensätze ergänzen sich“.
So kombiniert der 52-jährige Olsen in seinen Objekten ganz unterschiedliche Materialien, wie Stein, Holz und Metall, und lässt aus ihnen eine neue, in sich ruhende Form entstehen. Dabei orientiert sich der Künstler an den Vorgaben, die ihm die Natur macht, insbesondere an Baumstämmen, bei denen es sich in manchen seiner Werke um 9000 Jahre alte Mooreichen handelt. Der Clou dabei ist, dass sich bei Michael Olsen oft das wesentlich härtere metallische Material an das gewachsene Holz anpasst.
Besonders anschaulich wird dies in dem Werk „Blues in e“, bei dem ein eingefügtes Schwarzblech dem Verlauf eines liegenden Eichen-Stamms nachspürt. Und weil dieser Stamm von Natur aus vielfach gewunden ist, entsteht durch das integrierte Metall gleichsam ein sichtbarer Melodiebogen. Natur und Technik bilden hier eine neue Einheit. ´Die Technik ist auch ein Teil der Natur´, erläutert Olsen, der auf diese Weise das Bruchstückhafte zu einer neuen Harmonie zusammenfügen will.
Michael Olsen hat seine Arbeiten immer komplett im Kopf fertig, bevor er sich in seiner Werkstatt (er mag den Begriff Atelier nicht) an die schweißtreibende Arbeit mit Kettensägen und anderen Geräten macht.
Frank Kupke
(zitiert in Auszügen)